Aus der Geschichte

Für die Entstehung des Ortsnamens Rattenkirchen werden meist zwei Erklärungen genannt: Wo heute der Ort Rattenkirchen steht, war einst der Boden mit dichtem Nadelwald bedeckt. Daran erinnern noch die Weiler Thann, Wald oder Waldsberg. Auch der Name Rattenkirchen (mundartl.: „Roa(d)nkircha“) deutet darauf hin, denn hier musste erst einmal der Wald gerodet werden, bevor man eine Kirche bauen konnte. Wahrscheinlicher ist die zweite Erklärung: Der Ursprung des Namens lässt sich vom Adelsgeschlecht der Ratonen, die in der Gegend von Salzburg ansässig waren, ableiten. Daher findet man in den Unterlagen aus früheren Zeiten noch Ratonkirchen, das später in Rattenkirchen umbenannt wurde.

Das Wappen von Rattenkirchen

Rattenkirchen gehörte bis zur Säkularisation im Jahre 1802/03 zum Herrschaftsbereich der Erzbischöfe von Salzburg. Deshalb lehnt sich das Rattenkirchener Wappen auch an das Erzbischöfliche Salzburgerische Wappen an und unterstreicht die ehemalige enge weltliche und kirchliche Beziehung zum Erzbistum Salzburg. In der Ausgabe von Johann Christoph Gatterer zur Genealogie und Heraldik von Salzburg heißt es: Das, in die Länge getheilte Schildeshaupt enthält das Wappen des Erzstifts Salzburg, und hat … im goldenen Felde einen schwarzen Löwen, … im rothen einen silbernen Querbalken.

Im goldenen Feld des Rattenkirchener Wappen finden sich zwei rot bordierte silberne Querbalken, die das Wappen in einen oberen und unteren Bereich teilen. Im unteren Teil befindet sich ein schwarzer Löwenkopf mit roter Zunge, im oberen ein sechsstrahliger blauer Stern. Der blaue Stern ist ein Mariensymbol und weist auf das Patrozinium der Pfarrkirche am 15. August, Mariä Himmelfahrt, hin. Im weißen Feld zwischen den zwei Querbalken sind fünf schwarze Kugeln zu sehen. Sie erinnern an die Schlacht von Hohenlinden am 03. Dezember 1800, deren Ausläufer bis nach Rattenkirchen reichten und zum Beschuss durch französische Truppen führte. Mehrere dieser Kugeln wurden als Erinnerung an dieses Geschehen auf der linken Wandseite des Altarraumes sichtbar eingemauert. Seit 1983 führt die Gemeinde durch Beschluss des Gemeinderates und Zustimmung der Regierung von Oberbayern dieses Wappen.